Das KaDeWe —
Die Geschichte unseres Hauses
Was 1905 als vermeintlich abenteuerliche Idee des Berliner Kaufmanns Adolf Jandorf begann, übertraf schon bei der Eröffnung am 27. März 1907 alle Erwartungen: Das Kaufhaus des Westens, kurz »KaDeWe«, bot am zentralen Verkehrsknotenpunkt des Wittenbergplatzes Begehrtes aus aller Welt – angefangen bei einer Vielzahl von Produkten, die selten und für die deutsche Kundschaft oft auch unbekannt waren. Das Modesortiment präsentierte Kreationen, die von den Laufstegen in Paris stammten, und die Lebensmittelabteilung wartete mit exotischen Früchten aus der Südsee auf. Außerdem zeichnete sich das Warenhaus durch besondere Serviceleistungen aus, etwa eine Leihbibliothek und fast zwei Dutzend Personenaufzüge. Architekturbegeisterte zeigten sich beeindruckt von seinen prächtigen Fensterfassaden, lichtdurchfluteten Verkaufshallen und holzgetäfelten Erfrischungsräumen. Schnell entwickelte sich der Tauentzien zu einem der beliebtesten Boulevards der Stadt.
Der Hertie-Konzern, der das KaDeWe in den Zwanzigerjahren übernommen hatte, wurde 1933 durch das NS-Regime enteignet. Im Zweiten Weltkrieg stürzte ein amerikanisches Flugzeug ins Dach des Hauses und löste einen Großbrand aus. Der Wiederaufbau zog sich über fast anderthalb Jahrzehnte hin. Erst 1956 war die vollständige Rekonstruktion aller sieben Etagen abgeschlossen.
In den Sechzigerjahren verlor das KaDeWe durch den Bau der Berliner Mauer einen erheblichen Teil seiner Mitarbeiter und Stammbesucher. Dennoch fand es allmählich zu seiner alten Größe zurück. Ein bis 1978 währender Umbau erweiterte die Verkaufsfläche auf 44.000 Quadratmeter und etablierte das KaDeWe als eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Nach dem Mauerfall im November 1989 strömten an manchem Tag 200.000 Personen in das Warenhaus – das stärkste Besucheraufkommen in der Geschichte.
Heute ist das KaDeWe ein internationaler Departmentstore, der auf mehr als 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche internationale Designer und höchstklassige Marken anbietet. Produkte und Service stehen für die Idee, Einkauf zum Erlebnis werden zu lassen.
Von dem Moment an, da sich morgens um 10 Uhr das originale Eisengitter von 1907 vor dem Eingang senkt, empfängt das Haus täglich über 50.000 Kunden – in der Weihnachtszeit sind es bis zu 100.000. Seit 2016 wird das Interieur unter der Aufsicht des Architekten Rem Koolhaas und seines Büros OMA in einem mehrjährigen Umbau grundlegend neu strukturiert. Es erhält dabei eine Unterteilung in Quadranten, für deren Ausstattung renommierte Designer verantwortlich zeichnen. Das KaDeWe passt sich wieder einmal den Anforderungen der Zeit an, um auch weiterhin den hohen Ansprüchen seiner Gäste zu entsprechen – und wie die Hauptstadt Berlin wandelbar zu bleiben.
2019
Grand Opening mit mehr als 1.800 Gästen: Eröffnung der Boutiquen von Chanel, Dior, Louis Vuitton und Rolex auf dem neuen Luxus-Boulevard sowie der neuen Sechsten mit Restaurants und Bars, die bis Mitternacht geöffnet haben; Eröffnung des neuen Spielzeug-Bereichs in der 4. Etage sowie des neuen Home Atelier in der 5. Etage
2018
Eröffnung »Die neue Küche« in der 5. Etage; 111. Jubiläum
2016
Beginn des mehrjährigen Umbaus nach den Plänen des Architekten Rem Koolhaas; Enthüllung der neuen Fensterfront und des neuen Eingangs; Eröffnung der ersten beiden neuen Quadranten Women’s Fashion in der 2. Etage nach den Plänen der Designerin India Mahdavi sowie Men’s Fashion in der 1. Etage nach den Plänen des Storage Milano
2015
Übernahme der Mehrheitsverhältnisse der The KaDeWe Group durch die Central Group/La Rinascente mit 50,1 Prozent
2014
Übernahme der Mehrheitsverhältnisse der Karstadt Premium GmbH durch die Signa Holding GmbH rund um René Benko; Umbenennung der zugehörigen Häuser in »The KaDeWe Group«
2012
Neueröffnung des erweiterten Luxus-Boulevards und der erweiterten Beauty-Abteilung im Erdgeschoss sowie der Schuh- und Taschenwelt »The Loft« in der 3. Etage; Umbau und Neueröffnung des Bereichs »Home & Living« in der 4. Etage
2010
Übernahme des Karstadt-Konzerns durch die Nicolas Berggruen Holdings GmbH; Weiterentwicklung der Premium GmbH mit KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger
2007
100. Jubiläum
2006
Zusammenfassung der Karstadt-Häuser KaDeWe, Alsterhaus und Oberpollinger in der Karstadt Premium GmbH
2005
Vorstellung internationaler Fashion-Marken auf 20.000 Quadratmetern
2004
Umbau und Eröffnung des Luxus-Boulevards und der Beauty-Abteilung im Erdgeschoss
1994
Übernahme des Hertie-Konzerns durch den Karstadt-Konzern
1991–1996
Bau des Glasgewölbes mit integriertem Restaurant in der 7. Etage; Vergrößerung auf 60.000 Quadratmeter
1989
Großer Besucherandrang nach der Wende
1976–1978
Umbau und Vergrößerung auf 44.000 Quadratmeter
1956
Fertigstellung des Wiederaufbaus aller sieben Etagen; Eröffnung der Feinschmecker-Etage
Juli 1950
Wiedereröffnung der ersten beiden Etagen mit 180.000 Berliner Gästen
1950
Beginn des Wiederaufbaus unter der Leitung des Architekten Hans Soll
1943
Zerstörung durch einen Flugzeugabsturz mit anschließendem Großbrand
1933
Zwangsverkauf des Hertie-Konzerns
1929–1930
Vergrößerung auf sieben Etagen nach den Plänen des Architekten Johann Emil Schaudt
1927
Übernahme durch den Hertie-Konzern
1910
Wandlung des Tauentzien zum Einkaufs-Boulevard
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März 1907
Eröffnung als Kaufhaus des Westens, kurz »KaDeWe«, auf fünf Etagen und 24.000 Quadratmetern
1905
Gründungsidee; Kaufmann Adolf Jandorf beauftragt den Architekten Johann Emil Schaudt mit dem Bau eines Warenhauses